Unsere Stellungnahme

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Am 10.03.2021 wurde das Kernteam der WandelOase Köln darüber informiert, dass eine Mail an verschiedenste Vereine, Verbände und Organisationen mit dem Titel „Sex. Gewalt / WandelWerk“ verschickt wurde. In dieser werden Vorwürfe gegen das WandelWerk sowie eine im WandelWerk aktive Person erhoben. Die Verfasser*innen dieser Mail fordern dazu auf, „Druck“ auf das WandelWerk sowie den KLuG – Köln leben & gestalten e.V. aufzubauen, um diese zum Handeln und zur Verantwortungs- übernahme zu bewegen. 

Der Hintergrund der Mail sind Geschehnisse, welche sich im Juli 2020 zwischen zwei Personen ereignet haben,  die damals in der WandelOase Köln aktiv waren. Daher möchten wir als Kernteam der WandelOase Köln zu der Email Stellung nehmen.

Zunächst möchten wir darstellen, dass die WandelOase Köln und der KLuG e.V. zwei unabhängige Organisationen sind. Seit April 2020 gab es projektbezogene Kooperationen. Im September 2020 eröffnete der KLuG e.V. ein Transformationszentrum – das WandelWerk. Die WandelOase Köln ist ein Nutzungspartner innerhalb des WandelWerks und betreibt dort vor allem das Freiwilligen-Café und organisiert das Community Building. Die beteiligten Individuen der WandelOase Köln haben weder den KLuG e.V. noch das Kernteam des WandelWerks über den Vorfall informiert. Entsprechend hatten beide Organe bis zur Verbreitung der Rundmail keine Kenntnis von dem Vorwurf sexualisierter Gewalt, auf welchen sich die Mail bezieht.

Im August 2020 wurde ein Vorwurf sexualisierter Gewalt innerhalb der Gemeinschaft der WandelOase Köln an das Kernteam herangetragen. Der besagte Vorfall ereignete sich im privaten Rahmen zwischen zwei Personen, die damals in der WandelOase Köln aktiv waren.
Zunächst suchten wir das Gespräch mit beiden Parteien, um die verschiedenen Wahrnehmungen zu verstehen, Bedürfnisse zu erkennen und auf diese eingehen zu können. In vielen darauf folgenden Gesprächen versuchten wir gemeinsam eine Lösung zu finden und boten u.a. ein Mediationsgespräch mit einer*m externen, professionellen Mediator*in in einem Schutzraum an. 
Trotz all unserer Bemühungen verließ die Betroffene freiwillig die Initiative. Auch danach haben weiterhin Gespräche zwischen Einzelpersonen des Kernteams der WandelOase Köln sowie der Betroffenen stattgefunden.

Der beschuldigten Person ist bewusst, dass sie in der Situation nicht die Sensibilität zeigte, welche die Betroffene gebraucht hätte und bedauert die Geschehnisse.
Da wir eine intensive und differenzierte Auseinandersetzung mit der Situation sowie der Thematik insgesamt feststellen konnten, unterstützen wir sie durch regelmäßige Gespräche bei der Aufarbeitung.

Die Gesamtsituation ist für uns alle sehr emotional und kräftezehrend. Weder als Einzelpersonen noch als Initiative haben wir uns zuvor mit einer solchen Situation auseinandergesetzt und waren dementsprechend unvorbereitet und überfordert. Rückblickend erkennen wir, dass wir Fehler gemacht haben und die Situation anders hätten handhaben können.
Wir bedauern zutiefst, dass wir bei all unseren Bemühungen nicht in der Lage waren, der Betroffenen das zu geben, was sie gebraucht hätte. Es tut uns von ganzem Herzen leid, wie sich die Situation entwickelt hat und wie viel Leid diese bei so vielen Menschen ausgelöst hat.

Wir nehmen Grenzüberschreitungen, Diskriminierung und Gewalt in jeglicher Form sehr ernst. 

Seit dem Vorfall findet in unserer Gemeinschaft ein stetiger Lernprozess statt. Um in Zukunft besser auf derartige Situationen eingehen zu können, setzen wir uns intensiv mit diesen Themen auseinander und schaffen Strukturen, welche allen Interessierten und Engagierten der WandelOase Köln Schutz und Sicherheit bieten sollen. Seit dem Vorfall erarbeiten wir ein Umgangskonzept, welches sowohl präventive Maßnahmen als auch Handlungsmöglichkeiten im Falle einer konkreten Situation umfasst. Derzeit nehmen wir professionelle Unterstützung zur Ausarbeitung des Konzeptes in Anspruch, um dieses, sowie unser Verhalten kritisch zu hinterfragen. 

Wir möchten unsere eigene Auseinandersetzung mit diesen Themen zum Anlass nehmen, um auch anderen die Gelegenheit zu geben, mit uns gemeinsam dazuzulernen. Daher sind wir zurzeit mit verschiedenen Expert*innen zur Umsetzung von geeigneten Formaten im Austausch.

Gegenseitiger Schutz und Halt sind ebenso wichtig wie gemeinsames Lernen und Aufklärung – nur so kann es zu einem Wandel in unserer Gesellschaft kommen. Nur so können wir als Gemeinschaft weiter wachsen und eine Welt gestalten, in der Grenzüberschreitungen, Diskriminierung und Gewalt nicht mehr an der Tagesordnung sind.

Wir sind offen für einen weiterführenden Austausch. Schreibt uns einfach an! 

Wir wünschen allen Beteiligten von ganzem Herzen alles Gute und hoffen, dass es auf allen Seiten bald zu einer Heilung kommt.

Von Herzen
das Kernteam der WandelOase Köln